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Zeit zu ernten und die Beete zu räumen – oder doch erst später?

Umwelt & Natur
03. November 2020

Im Spätherbst ist das meiste Gemüse und Obst bereits abgeerntet, verbraucht oder verarbeitet. Auch die meisten spätblühenden Blüten im Staudenbeet sind nach den ersten Frösten passé. Da stellt sich die Frage, wie es vor dem Winter im Garten weitergeht. Der Kreisgartenfachberater Sepp Stein gibt dazu nützliche Tipps.

Im Gemüsebeet

Zuccini, Tomaten, Paprika, Kartoffeln, etc. wurden schon Ende September aus den Gemüsebeeten abgeerntet. Andere Gemüsearten hingegen können ruhig noch bis zu den ersten strengeren Frösten im Beet bleiben, weil sie bei schönen Herbsttagen noch kräftig an Masse und Inhaltsstoffen zulegen. Zur Überbrückung der kommenden frostigen Nächte empfielt sich die Verwendung von Gartenvliesen, die auch im Frühjahr zur Kulturverfrühung eingesetzt werden. Dies ist insbesondere für Kulturen wie Endiviensalat, Chinakohl, Kohlrabi, Salat, Radieschen, Sellerie, Kraut, Brokkoli, Mangold und Rettichen, wichtig, die – entsprechend geschützt – Nächte bis zu -7 °C gut überstehen können.


Gemüsearten wie Wirsing, Spinat, Feldsalat, Winterzwiebeln, Löffelkraut, Winterportulak, Winterlauch, Topinambur, Schwarzwurzel, Wurzelpetersilie oder Meerrettich können den ganzen Winter über auf ihre Ernte warten, da ihnen Fröste nichts ausmachen. Um ihren Geschmack vollständig zu entfalten, benötigen Grünkohl, Pastinake, Rosenkohl und Steckrübe sogar ein paar Frostnächte. Bei starken Frösten unter -20°C sollten jedoch auch diese Kulturen mit einem Gartenvlies abgedeckt werden.


Die freigewordenen Stellen im Beet sollten idealerweise den Herbst über nicht unbedeckt bleiben. Bei offenen Boden werden Nährstoffe, vorrangig Stickstoff und Humus, durch Regen und Winde leicht ausgeschwemmt bzw. verweht. Zudem leidet das Bodenleben durch Austrocknung und stark schwankende Temperaturen im Herbst.


Dies kann durch Mulchen, das Bedecken des Bodens mit Pflanzenteilen, wie Rasenschnittgut, Falllaub oder Nadelbaumzweigen, etc., verhindert werden. Bis Mitte /Ende Oktober kann auch noch eine Grüneinsaat vorgenommen werden. Durch das Einsähen von Winterroggen, Phazelia, Spinat oder Kresse wird der Boden schnell bedeckt, die Pflänzchen nehmen freien Sticksoff auf, der dann im Frühjahr durch die zersetzten Grüneinsaatpflanzen wieder freigesetzt wird und nicht im Herbst in tiefere Bodenschichten einsickert. Eine spezielle Art der Grüneinsaat ist die Gründüngung, das Einsähen von stickstoffbindenden Pflanzen (Leguminosen). Das hat den Vorteil, dass zusätzlich Stickstoff aus der Luft gebunden wird, der dann beim Umgraben und Einarbeiten der Gründüngung in den Boden im Frühjahr den neuen Pflanzen zur Verfügungen steht. Als Gründüngung im Hausgarten eigenen sich Inkarnatklee oder Winterwicke. Winterraps als Gründüngung hingegen ist im Sinne der Fruchtfolge auf Beeten zu meiden. Raps zählt wie Rettich und sämtliche Kohlarten zur Familie der Kreuzblütler und wird somit von den gleichen Krankheiten und Schädlingen wie Kohlfliege und Kohlhernie befallen.


Im Staudenbeet

Früher hat man Staudenflächen und zum Teil gleich auch die Ziergehölze im Herbst abge-schnitten. Im Ergebnis ergab das Berge von Schnittgut. Heute lässt man insbesondere Spätsommer- und Herbstblüher einfach stehen und abblühen. Es sind viele mit schönen, spätestens bei Raureif überraschend dekorative Fruchtstände dabei. Dazu gehören Stauden, wie Fetthenne, Herbst-Anemonen, Karden, vor allem aber auch Gräser. Der Gartenbesitzer profitiert in mehrerer Weisen vom „Untätigsein im Staudenbeet“:

Der Genuss eines strukturreichen „Wintergartens“ bietet Nützlingen in den Staudenhorsten Unterschlupf und Nahrung. Der Boden bleibt bedeckt und die Nährstoffe des abgestorbenen Materials gelangen bis zum Frühling wieder zurück in den Boden. Für ein ordentliches Erscheinungsbild sind nur wenige, vielleicht unter einer vorübergehenden Schneelast umgeknickte Staudenpartien ab und an zu entfernen.


Einzelne, etwas empfindlicher Arten aus Trockengebieten schütz man vor der winterlichen Feuchtigkeit, indem man deren Blattschöpfe zusammenbindet. Dazu gehören das Pampasgras, die Fackellilie und die Palmlilie. Ein paar mit der Schnittstelle nach oben dachartig darüber gelegten Fichtenzweigen geben zusätzlichen Winterschutz.


Bei Fragen rund um Garten, Obst und Gemüse steht der Kreisfachberater für Gartenbau und Landschaftspflege, Sepp Stein, im Landratsamt Berchtesgadener Land unter Telefon +49 8651 773 853 oder per E-Mail josef.stein@lra-bgl.de gerne zur Verfügung.