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Gemeinsam für ein besseres Leben mit Demenz

Gesundheit von Mensch & Tier
04. Oktober 2019

Im Rahmen der ersten Bayerischen Demenzwoche hat kürzlich im Landratsamt Berchtesgadener Land in Bad Reichenhall die Erlebnis- und Informationsveranstaltung „Demenz: verstehen - begreifen - integrieren“ stattgefunden. Ziel der Veranstaltung war es, für das Thema Demenz zu sensibilisieren und auf Anlaufstellen im Land-kreis aufmerksam zu machen.

Die rund 50 Besucherinnen und Besucher, die bereits zum ersten Teil der Veranstaltung kamen, nutzten die Möglichkeit, sich über regionale Anlaufstellen rund um die Themen Pflege, Selbsthilfe und Beratung zu informieren sowie am aufgebauten Demenz-Pfad die Gefühlswelt von Demenzerkrankten kennenzulernen. Demenzberater, Humortherapeut und Autor Markus Proske begleitete die Besucherinnen und Besucher an den Stationen, an denen sie verschiedene Alltagssituationen von Demenzerkrankten nachempfinden konnten. Mit einer Brille, die eine Sehschwäche imitiert, waren die Besucherinnen und Besucher beispielsweise aufgefordert, einen bestimmten Kleingeldbetrag aus einem Geldbeutel herauszusuchen. An einer anderen Station mussten Nudeln auf das Besteck gebracht werden – ein eingebauter Spiegel lies dabei die Orientierung des Besuchers verändern. Deutlich wurde spürbar, welche Anstrengung und Konzentrationskraft für scheinbar einfache Handlungsschritte vom Demenzkranken aufgebracht werden müssen. Entsprechend waren Gefühle wie Frustration, Enttäuschung und schließlich Resignation nicht selten bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu beobachten.


Dass es mit einer fortschreitenden Demenzerkrankung zu verschiedenen Sinnesverlusten kommt, erläuterte Proske abschließend in seinem Vortrag. So verwechseln Erkrankte beispielsweise häufig Wörter, verlieren die Orientierung oder können sich schlechter konzentrieren. „Wenn ich selbst besser verstehe und annehme, wie sich mein Angehöriger fühlt, erleichtert das auch den täglichen Umgang miteinander“, so Proske. „Wir müssen versuchen, die Sprache des Betroffenen zu verstehen und nicht, ihn ständig zu korrigieren“. Eine gute Beziehung ist laut Proske das beste Medikament für Demenzerkrankte. Dabei sollte der Umgang miteinander leicht, humorvoll und einfühlsam sein. Zur Prävention von Demenz lohne es sich, geistig aktiv zu bleiben und soziale Kontakte zu pflegen. Insbesondere ehrenamtliches Engagement habe sich zur Vorbeugung von Demenz bewährt, was auch bereits durch Studien belegt werden konnte.


Am Ende der Veranstaltung wies der Referent darauf hin, dass sich pflegende Angehörige bei Anzeichen einer Überlastung oft zu spät Hilfe suchen. Um dadurch nicht selbst zu erkranken, forderte Bezirksrat Georg Wetzelsperger in seinem Grußwort die Angehörigen auf, sich rechtzeitig professionelle Unterstützung zu holen. An dieser Stelle würdigte er auch das jahrelange Engagement von Roswitha Moderegger, die sich als 1. Vorsitzende der Alzheimer Gesellschaft Berchtesgadener Land – Traunstein e.V. für Demenzpatienten und deren Angehörige stark macht. „Unser Ziel muss es sein, dass Gedächtnisstörungen frühzeitig erkannt und abgeklärt werden und schnell die passende Hilfe eingeleitet wird“, so die Vorsitzende. Hierfür ist auch die Vernetzung der Anlaufstellen im Landkreis rund um das Thema Demenz von Bedeutung. Entsprechend haben sich Roswitha Moderegger und die Mit-Organisatorinnen von der Seniorenarbeit und der Geschäftsstelle der Gesundheitsregionplus Berchtesgadener Land im Landratsamt Berchtesgadener Land für das kommende Jahr das Ziel gesetzt, die Bayerische Demenzwoche zu nutzen, um auch die Vernetzung vor Ort zu stärken.


Anlaufstellen, wie zum Beispiel die Alzheimer Gesellschaft Berchtesgadener Land – Traunstein e.V. oder die Fachstelle für pflegende Angehörige, sind in der Broschüre „Hilfs- und Beratungsangebote im Landkreis Berchtesgadener Land“ dargestellt, die aktuell in den Gemeinden ausliegt oder unter Downloads (siehe unten) abrufbar ist.