Der Landkreis ist ein sicherer Landkreis

„Der Landkreis ist ein sicherer Landkreis. Im Vergleich zum Vorjahr konnte ein Rückgang der Straftaten von beachtlichen 27,4 % verzeichnet werden“, so Polizeipräsident Robert Kopp bei der Vorstellung des Sicherheitsberichts 2018 im Landratsamt Berchtesgadener Land. Die Aufklärungsquote liegt laut Polizeistatistik bei 84,3 %, was bayernweit und im Polizeipräsidium Oberbayern-Süd ein überdurchschnittlich hoher Wert ist.

Insgesamt ergebe sich mit gesamt 7.959 Fällen ein deutlicher Rückgang von 3.003 Straftaten (- 27 Prozent) gegenüber dem Vorjahr. Auffällig sind der starke Rückgang von Taten im Rahmen der Strafrechtlichen Nebengesetze, wie z. B. Verstöße gegen Wirtschafts- und Verwaltungsgesetze (- 38,8 Prozent), und Tötungsdelikten (- 42,9 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr gab es auch einen Rückgang der Rauschgiftdelikte (- 18,1 Prozent). Besonders erfreulich sei der starke Rückgang der Sexualdelikte im Berchtesgadener Land um gut 10 Prozent (69 Taten), da demgegenüber im gesamten Gebiet des Polizeipräsidiums Oberbayern-Süd ein Anstieg zu verzeichnen sei, so Kopp.

Ein steigendes Betätigungsfeld der Polizei ist die Straßenkriminalität mit 728 Fällen, die gegenüber dem Vorjahr um 15 Prozent angestiegen sei.

Die Kriminalitätsentwicklung zeige rückläufige Diebstahlsdelikte einfacher Fälle (2018: 809 Fälle, - 13 Prozent), jedoch einen Anstieg bei den schweren Diebstahlsdelikten auf 331 Fälle (+ 13,4 Prozent).

Besonderes Lob zollte Polizeipräsident Kopp den beiden Sicherheitswachten im Landkreis, die in Freilassing bereits seit vielen Jahren und in Bad Reichenhall seit Anfang dieses Jahres tätig sind. Er sei überzeugt, dass durch die bloße Präsenz der Sicherheitswachten die Hemmschwelle zur Durchführung von Straftaten gesunken ist.

Polizeivizepräsidentin Eva Schichl beleuchtete die Cyber-Kriminalitätsdelikte im Zuständigkeitsbereich Oberbayern-Süd, da es für den Landkreis Berchtesgadener Land keine eigenen Zahlen gibt. Zum offiziellen Stand von 515 Straftaten im Jahr 2018 käme eine ungewisse Dunkelziffer an sogenannten Cybercrime-Delikten hinzu, da Täter oftmals aus dem Ausland agieren und somit in der polizeilichen Kriminalitätsstatistik nicht aufscheinen, oder (Versuchs-)Taten gar nicht erst angezeigt werden. Besonders besorgniserregend sei die steigende Zahl an Engeltrick-Betrügern, da hier sparsame ältere Bürger komplett abgezockt würden und ihre gesamten Ersparnisse verlören, so Schichl. Mit der Seniorenbeauftragten für den Landkreis und den Seniorenbeauftragten der einzelnen Gemeinden im Landkreis wurden daher verstärkt Informationsveranstaltungen zur Vorbeugung vereinbart.

Ein weiteres Thema des Sicherheitsgesprächs war die Verkehrsunfallbilanz 2018. Im Landkreis ereigneten sich insgesamt 3.094 Verkehrsunfälle, was einen Rückgang von 1,4 Prozent ergibt. Als Hauptunfallursache wurden „Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren sowie Ein-und Anfahren“ verzeichnet. Trotz des erfreulichen Rückgangs der Verkehrsunfälle sind im vergangenen Jahr unglücklicherweise 11 Personen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen (2017: 1). Bezeichnend sei, dass es sich bei den Verkehrstoten allesamt um Senioren im Alter zwischen 69 und 94 gehandelt hat.

Insgesamt hob der Polizeipräsident die hervorragende Arbeit seiner Kollegen in den Polizeiinspektionen hervor und lobte die Zusammenarbeit mit den Blaulichtorganisationen, mit der Bundespolizei, mit dem Landratsamt und den Gemeinden. Auch die Grenzpolizei erweise sich als Erfolgsmodell der Bayern-Polizei.

Landrat Georg Grabner dankte Polizeipräsident Robert Kopp abschließend für die umfassenden Informationen zur Sicherheitslage im Landkreis Berchtesgadener Land und „insbesondere allen Polizeibeamtinnen und -beamten für ihre Arbeit im Dienste der Sicherheit unserer Bevölkerung“.